Du bist, was Du isst …

Kennen wir doch! Sagte doch nicht nur meine Oma schon immer.

Was gibt es also Neues dazu?

Die neuesten Forschungsergebnisse aus verschiedenen Studien rund um die Welt sagen:

Die Umprogrammierung des Hirns durch Zucker/Kohlenhydrate/ungesunde Fette!

  • Zu viel Zucker + “schlechtes” Fett bedeutet: kein Futter für die Neuronen.

  • Omega-3-arme Ernährung bewirkt Stress, Angst und Rückzug, es entstehen weniger neuronale Verknüpfungen (besonders fatal in Kindheit und Alter).

  • Mit Mineralien, Omega-3 und Vitaminen angereichertes Essen in einer Gefängnisstudie bewirkte einen Rückgang der gewalttätigen Zwischenfälle um die Hälfte.

  • Ratten, die ausschließlich mit Fertigessen aus dem Supermarkt gefüttert wurden (Fleischpastete, Kekse, Kuchen) aßen nicht nur doppelt soviel wie vorher, sondern ihre Gedächtnisleistung nahm auch deutlich ab, ihr Hippocampus veränderte sich. Das lässt sich auf den Menschen übertragen. 

  • Alles deutet darauf hin, dass Fett und Zucker eine Entzündungsreaktion im ganzen Körper bewirken (kennen wir von Adipositas).

  • Aber das Erschreckende: die Blut-Hirn-Schranke scheint durch die ungesunde Ernährung geschädigt zu werden, so dass die Mikrogliazellen, die dazu da sind, abgestorbene Neuronen zu “fressen”, nun in großem Umfang auch gesunde Neuronen vernichten, was zu einer Schädigung/Vernichtung von neuronalen Netzen führt.

Ja, dann verzichten wir doch mal einfach auf Zucker, Kekse, Ketchup und all die Fertiglebensmittel, in denen die schädlichen Stoffe drin sind! Oder?

Nicht so einfach für viele: 

Denn Zucker hat die Macht einer Droge und ist durchaus vergleichbar mit Kokain oder Heroin. Das ist schon lange belegt.

Und auch die Langzeitwirkung ist dieselbe wie bei harten Drogen: Bei einem Menschen, der fast nie Zucker isst, reagiert das Belohnungssystem im Gehirn beim einmaligen oder sehr seltenen Konsum z.B. eines Milchshakes, einer Portion Eis o.ä. sehr stark.

Bei einem Menschen, der regelmäßig Zucker ist, reagiert das Belohnungssystem immer weniger bis gar nicht mehr - genau wie bei harten Drogen. Daher muss man immer mehr davon essen, um noch einen Effekt zu erzielen.

Das und viele andere interessante Studienergebnisse sind zu sehen in einer ARTE-Doku, im Netz oder in der Mediathek. 

Wusstest Du zum Beispiel, dass Dein Verhalten in puncto Kompromissbereitschaft, Aggressionspotential usw. stark davon abhängt, was Du gefrühstückt hast? In der Doku wird es erklärt. 

Und ich musste dabei an Harari, “Kurze Geschichte der Menschheit”, denken: 

Sind wir vielleicht aggressiver, kompromissloser geworden, seit wir sesshaft sind und Getreide anbauen/essen? Haben sich Gesellschaften deshalb so entwickelt, weil wir dann anfingen, unser Dorf, unser Haus, unser Land, unsere Familie zu verteidigen und für den eigenen Vorteil zu arbeiten, während es bei den nicht sesshaften JägerInnen und SammlerInnen noch viel mehr darum, Hand in Hand zu arbeiten, für die ganze Community, Kompromisse zu finden usw. …?...

Jedenfalls ist die Doku sehr sehenswert und spannend gemacht, und auch für Kinder ab ca. 10 Jahren geeignet: https://www.youtube.com/watch?v=aR2dmtuFNVo 

Ich empfehle diese Doku im Moment allen meinen PatientInnen, die selbst oder deren Kinder ein Thema mit ungesunder Ernährung haben, und auch Lehrer:innen, da sich der Film (ca. 50 Minuten) auch super für den Unterricht eignet.

Herzliche Grüße,

Ihre Veronika Fischer

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Was hat das automatische Gehirn mit Homöopathie zu tun?